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Reisebericht, Seite 1 von 5

(wir planen, diese Seite ins Russische zu übersetzen)

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Eine Reise in die prächtige Stadt

Sankt Petersburg (Санкт Петербург)

und in die Geschichte unseres Berufsstandes.

Ein Bericht über unser Baumpflege-Projekt in der Partnerstadt Hamburgs...

 

Im Jahre 2002 landete eine E Mail in meinem Postfach. Es gäbe da einen russischen Baumpfleger, Anatolij Vobojev, der gerne eine deutsche Baumpflegefirma besuchen würde. Er sei ein Mensch, der ganz in seinem Beruf aufginge, er interessiere sich seit über 25 Jahren leidenschaftlich für Bäume und komme aus Sankt Petersburg. Nach einem halben Jahr besucht er mich für einen Nachmittag bei einer Gartenausstellung. In den kommenden Jahren wechseln wir halbjährlich Grußworte. 

Ich plane eine Reise nach St. Petersburg für den September 2007. Es fahren Jasper, Tim und ich als Baumpfleger, bepackt mit schweren Taschen für unsere Kletterausrüstungen und Sayana als Dolmetscherin.

 

Wir Baumpfleger machen uns vorher noch kurz Gedanken über unsere Erwartungen und den Sinn der Reise. Auf was für Arbeitsmethoden und Ansichten zur Baumpflege werden wir stoßen und wie gehen wir als Gäste in einem fremden Land mit unserem baumpflegerischen Selbstverständnis um?

Anatolij will uns vom Flughafen abholen. Wir stehen mit unserem Gepäck und den schweren Werkzeugtaschen am Eingang und warten. Ein Glück, der Zoll hat keine Probleme gemacht.

Anatolij ist nirgends zu finden. Anatolij steckt natürlich im Stau, denn die ganze Stadt Sankt Petersburg ist mehr oder weniger ein Stau.

Sayanas Übersetzungsarbeit beginnt und wirkt hier wirklich wie ein Zauberschlüssel zu einer uns sehr fremden und unbekannten Welt. Mit dem üblichen Englisch in fremden Ländern kommt man in Russland nicht weit.

Wir fahren in Anatolijs Baumpflegerbus durch den Stau in die riesige Stadt.

Wir bekommen eine eigene Wohnung von seiner Schwiegermutter in der Altstadt. Nun wird uns erst die Größe der Stadt bewusst. Wir fahren durch die äußeren Gebiete mit den sozialistischen Plattenbauten in den mittleren Ring, der durch die Altbauten aus der Stalinzeit geprägt ist. Die breiten Straßen führen über Kilometer schnurgerade in das Zentrum. Das Ausmaß und die Pracht der Altstadt beeindrucken uns. Die Fassaden der historischen Gebäude, Plätze und Paläste sind größtenteils saniert. Man nennt die Stadt auch das Venedig des Nordens. Es ist neben Venedig die Stadt, mit den weltweit meisten von der UNESCO geschützten Denkmälern der Architekturgeschichte. Ich bemerke mein Unwissen über diese Tatsachen.

Da die Altstadt innerhalb kürzester Zeit vor ca. 300 bis 250 Jahren auf Geheiß des Zaren Peter des Großen in die Sümpfe des Newa Deltas gebaut wurde, wirkt sie in ihrer Pracht und Größe beinahe etwas unwirklich, wie man sagt.

Man verspürt die Macht der Zarenreiche und des sozialistischen Russlands.

 

Ludmila und Mascha, Anatolijs Frau und Tochter, empfangen uns in der Altbauwohnung mit einem großen Büffet. Viele russische Köstlichkeiten haben sie für uns vorbereitet. Wir werden königlich bewirtet und sind uns der großen Gastfreundschaft bewusst. Wir übergeben einige mitgebrachte Geschenke, wie einen Lockjack und einen Ropeguide, spezielle, hochwertige Werkzeuge für die Baumkletterei. Die Wohnung dürfen wir in den nächsten Tagen alleine bewohnen.