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Interessant für das grundsätzliche Verständnis der Baumgestalt ist die Telomtherorie von W. Zimmermann (1930).

 

Die Abbildung rechts beschreibt die Umbildungen eines einfachen Stengels einer solchen Urlandpflanze, z.B. der Rhynia major, in eine Pflanze, die arbeitsteilig in Tragachse und assimilierendes Blatt differenziert ist.

(von Sengenbusch, S.652 f. / Strasburger, S.102 f.f.)

 

Die fünf Elementarprozesse der Übergipfelung, Einebnung, Reduktion, Verwachsung und Einkürzung ordnen die einzelnen vorgefundenen fossilen Stadien der Cormophytenentwicklung in ein logisches Schema:

Morphologisch findet folgende Entwicklung statt:

Bei den ältesten Urlandpflanzen der Abteilung der Farnpflanzen (Pteridophyta), den Rhyniatae, findet man noch keine Arbeitsteilung von Blatt und Stengel. Sie können dicotom verzweigt sein, d.h. die gleichmäßige Vergabelung durch Aufspaltung des Bildungsgewebes, des Meristems. Diese Verzweigung findet bei höheren Blütenpflanzen in der Regel nicht mehr statt. Ein unverzweigter Abschnitt eines solchen Sproßes wird Telom genannt.

 

Bei der Übergipfelung dominiert eine Achse über die andere, welches mit dem Begriff der Apikalkontrolle ein zentrales Merkmal der Baumgestalt ausmacht.

Die Planation beschreibt, wie die zur Seite gedrängten Achsen in eine Ebene einrücken, durch anschließende Verwachsung entsteht eine Blatt ähnliche Struktur, bei der man eine Oberseite von einer Unterseite unterscheiden kann.

Abbildung rechts: Schematische Darstellung der fünf Elementarprozesse, die nach der Telomtheorie zur Ausbildung des Cormus heutiger Prägung geführt haben.( Nach Zimmermann.) A,B: Übergipfelung; C,D Planation; E,F,G und H,I,K Verwachsung; L,M Reduktion; N,O: Einkrümmung

 

Kritisch wird der Telomtheorie in der Tatsache begegnet, als das die vielfältigen phylogenetischen und ontogenetischen Wege der Umbildung gänzlich anders verlaufen können.

 

Es kommt zum erstenmal so Etwas wie Ungleichheit und Hierarchie, Korrelation und Arbeitsteilung in ein gleichförmiges Gefüge.

 

Diese Sproßdifferenzierungen setzen die Möglichkeit eines biochemischen Informationsaustausches einzelner Gewebe über größere Entfernungen voraus, was direkt auf den Begriff des Hormons führt.

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