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Bedingungen der Gültigkeit:

Wenn hier von genetisch festgelegtem Bauplan gesprochen wird, so fällt der Widerspruch zur oben gegebenen Charakterisierung der Pflanze als ein offener Organismus auf. Dieser wird beseitigt, wenn man berücksichtigt in welchem Sinne und zu welchem Zweck die Autoren die Modelle entwickelten:

Die Modelle beschreiben die idealen Entwicklungen der Initialstruktur eines juvenilen Baumes. Es wird davon die opportunistische Architektur unterschieden, die den eigentlichen, an die Umwelt angepaßten adulten Baum beschreibt. Es sind also die ersten Äußerungen von Strukturen die unter idealen Wachstumsbedingungen entstanden sind, unbeeinflußt von Temperaturschwankung, Jahreszeit, Verletzung, Nährstoffmangel etc.:

Die Physiognomie sowie die Größe der Pflanze werden durch die Modelle nicht beschrieben

(H.O.T., S.75)!

Die Autoren unterscheiden also das Architekturmodell ausdrücklich vom Habitus!

 

Diesen von exogenen Einflüssen möglichst unberührten Lebensraum findet man nur in den tropischen Regenwäldern, wo die endogenen Wachstumsrhythmen durch die Jahreszeiten nicht überlagert werden.

Des weiteren sind in den Tropen weitaus mehr Arten einer Pflanzenfamilie baumförmig. Die Vegetation ist dort sozusagen arboreszen, während der Anpassungsdruck des Jahreszeitenklimas dafür sorgte, das die meisten der dikotylodonen Gewächse bei uns krautartig sind

(H.O.T., S.6).

Die Architekturmodelle haben also, wie oben schon angedeutet, die Funktion in diese unüberschaubare Mannigfaltigkeit der tropischen Baumgewächse eine Klassifizierung nach morphologischen Gesichtspunkten zu bringen.

 

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