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Der Bau einer Baumstütze wird den Charakter der imposanten Baumgestalt wesentlich verändern.

Ein sichtbarer, technischer Zugriff auf die Natur könnte hier provozierend wirken. Der Betrachter wird im Jenischpark etwas ganz anderes suchen als technische Strukturen.

Nach der Errichtung einer solchen technischen Konstruktion aus Stahl wird das Künstliche ästhetisch nicht mehr wegzudenken sein! Jedem Betrachter wird unweigerlich bewusst, dass diese Baumgestalt künstlich am Leben gehalten wird.

Durch die Stützkonstruktion werden die statischen Gegebenheiten und Proportionen an diesem Lebensort explizit.

So ist die Realität, es ist das Konzept, es ist die Berechnung in Absehung jedweder Ästhetik, die pure Funktion.

Damit wird aber die projektive, ästhetische Erwartung des Parkbesuchers und Betrachters gebrochen.

Er wird beim Anblick der gestützten Baumgestalt nicht das starke und andere Leben vorfinden. Vielleicht hat der Betrachter unterschwellig noch gehofft, dass das Leben des starken aufrechten Baumes ihn selber auch noch tragen möge. Mit großen Baumgestalten verbinden wir eben auch einen Rest von starker, tragender Unverfügbarkeit des Lebendigen. Mit der Sichtbarkeit einer solchen technischen Stützkonstruktion wird eine solche erwartete Unverfügbarkeit des Lebendigen in das Gegenteil verkehrt.

Das Urwüchsige, uns Bergende, Beherbergende wird durch die technische Berechnung und -Konstruktion ermöglicht.

Unsere Grundlagen geraten ins Wanken!

Ist das auszuhalten?

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