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4.1 Die deterministische Architektur, das Initialmodell

Unter einem Architekturmodell verstehen die Autoren den genetisch festgelegten Bauplan der Pflanze, gewissermaßen ihre Blaupause für ihre anfängliche Gestalt

Dabei ist nicht eine fertige Struktur gemeint, sondern der ganze Prozeß des anfänglichen Wachstums!

Insofern ist der Begriff dynamisch!

Die Architekturmodelle beschreiben also sozusagen die Mittel und Verfahren des pflanzlichen Organismus, um eine bestimmte initiale Struktur zu erzeugen.

Definition:

Für die Definition eines Modells ziehen sie verschiedene Organisations- und Konstruktionsmerkmale heran:

1. Es sind dieses die Sproßverkettung: Sympodium versus Monopodium,

2. die Raumlage der Seitenachsen: Ortotropie versus Plagiotropie,

3. sowie die Entwicklungsdynamik: rhythmische oder kontinuierliche Entfaltung (Gleissner, S.76) und

4. die Chronologie der Sproßentstehung (H.O.T.,S.81).

Die Modelle sind also durch Zusammenstellung ganz verschiedener morphologischer und physiologischer Faktoren definiert.

 

Dabei wurde auf manche Unterscheidungen verzichtet, wie z.B. auf die Reversibilität oder Irreversibilität der Plagiotropie eines Seitenastes (es wird nur die determinierte Variante des horizontalen Astwuchses gewertet, Topophysis).

Keine Berücksichtigung finden auch die Unterscheidungen von Langtrieb zu Kurztrieb oder Syllepsis versus Prolepsis, sowie das sekundäre Dickenwachstum (Bell, S.288/ H.O.T., S.81).

 

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