Image 01 Image 02 Image 03 Image 04 Image 05 Image 06

Vorbemerkung und Zusammenfassung:

Die Arbeit an einem Skript für meine Tätigkeit als Referent beim Hamburger GalaBau Fachverband. Das Skript wurde von mir im Frühjahr 2008 verfasst.

Mein Thema bei den Fortbildungskursen hier in Hamburg waren die theoretischen Grundlagen von Baumkontrollen.

Mein Grundgedanke war, dass Fachagrarwirte nicht nur bei der Baumansprache zur Planung von Maßnahmen oder zur Kontrolle der Verkehrssicherheit über eine starke eigene Urteilskraft verfügen sollten, sondern diese auch beim Lesen von Gutachten nicht verlieren dürften.

 

Im ersten Teil folgen allgemeine Hinweise zum Erkenntisgang und zum Organismus Baum. Des Weiteren wird kurz auf den rechtlichen Hintergrund von Baumkontrollen eingegangen.

Es werden die verschiedenen Vitalitätsmessverfahren aufgeführt.

 

Im zweiten Teil des Skriptes gehe ich konstruktiv auf die verschieden Sichtweisen der „Baumstatik-Theoretiker“ ein.

Angesichts der bekannten Agitationen und Kämpfe zweier „Stammbruchtheoretiker“ aus der näheren Vergangenheit, erschien mir eine Einübung von selbstbewusster Distanzfähigkeit für die Schüler sehr wichtig.

Ich versuche eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie an der gemeinsamen Grenze der gegeneinander liegenden „Behauptungssysteme“ eine theoriekritische, integrierende „Baum-Erkenntnis“ zu gewinnen sein könnte. Die gemeinsame Grenze hat Ähnlichkeit mit einer Grenze, die man mit dem Begriff des Lebendigen ziehen könnte. Es geht, metaphorisch gesprochen, um die Zuschreibung oder Verleugnung einer, wie auch immer gedachten, lebendigen „Baumsubjektivität“, welche in der Lage ist, die Gastaltbildung nach dem Zweck ihres Selbsterhaltes zu organisieren. Beide Systeme verleugnen jeweils die Beschäftigung mit den Problembereichen des konkurrierenden Beschreibungssystems und geraten so in ihre jeweilige „Schieflage“. So werden innere, komplexere Materialeigenschaften von Holz sowie die Eigenschaft der mechanischen Selbstoptimierung von Bäumen durch die Schule um Wessolly verleugnet oder deren mechanischer Einfluss gering bewertet,- während die VTA Methode in ihrer Formanalyse die Reduktion auf statische Angepasstheit nicht überwinden kann, welche fraglich wird, wenn mit einem kühl rechnenden, ingenieurmäßigen Blick auf die äußeren Windkrafteinwirkungen die Last abtragenden Stammdimensionen vermessen werden. Beide „Behauptungsmethoden“ scheitern in ihrer Einseitigkeit letzten Endes an der Komplexität des Lebendigen.

In ihrer gegenseitigen Immunisierung spiegelt sich ihre wirtschaftliche Konkurrenzsituation.