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06.09.2013

„Das Wissen der Hände“:

Einem alten Baum noch etwas mehr Zeit geben zu können, stiftet Identität. Manche Dinge tut man auch um ihrer selbst willen.

Wir können mit so einer "Baumsanierung" eigentlich die idealisierten Vorstellungen über das „Handwerk“ und damit von nicht-entfremdeter-Arbeit verwirklichen. Was für ein Wert;- gänzlich vorindustriell. Allerdings hat unser „Handwerk“ erst eine sehr junge Tradition. Viele Fragen an die institutionelle Verfasstheit unseres Berufsstandes sind noch unbeantwortet. So dürfen wir z.B. nicht offiziell ausbilden, weil man uns den Landschafts-Gärtnern zwangsweise zuschlagen möchte. Die Befreiung daraus scheint eine längere Geschichte. Hoffentlich bleibt genügend Zeit, denn nur in friedlichen Gesellschaften mit viel Überschuss mag man sich so um die Bäume kümmern. Mögen wir es als kulturelles Zeichen unseres gegenwärtigen Reichtums sehen.

Auf den Bildern sieht man einen Riss in einer Eiche. Hier hat der Wind eine geschwächte Struktur herausgedreht. Ein Drittel des Baumes kann sich selber nicht mehr tragen. Ohne Technik und Metall würde die alte Eiche die große Achse verlieren und schnell zugrunde gehen. Wir verwenden hier Stahlseile und eingebohrte Bolzen, weil große Dauerlasten übertragen werden müssen.

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