Image 01 Image 02 Image 03 Image 04 Image 05 Image 06

27.10.2015

Schalltomographie

Um die die Bruchsicherheit altehrwürdiger Platanen näher bestimmen zu können, haben wir sie mit einem Schalltomographen untersucht. Die wertvollen Parkbäume sind allesamt sehr hohl.

In dem Verfahren werden Abweichungen der Schalllaufzeiten zwischen mehreren Sensoren verrechnet und graphisch dargestellt. Voraussetzung ist, dass sich der Schall in gesundem Holz gleich schnell ausbreitet. Mit der Aufnahme der Geometrie der Abstände zwischen den Sensoren kann eine relative Soll-Schallaufzeit errechnet werden (doppelter Weg, doppelte Zeit). Wenn die gemessenen Laufzeiten davon abweichen, kann daraus geschlossen werden, dass der Schall Umwege genommen haben muss, oder sich das Medium geändert hat. Das weist auf Höhlungen und Morschungen hin.

Aber ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht:

Man muss das Bild mit einer statischen Abschätzung der Windlasten und der Tragfähigkeiten des ermittelten Querschnittes in Beziehung setzten.

Und: Wie man sieht, können sich die Geräte auch täuschen:

An den Farben kann man die errechnete Schallaufzeit erkennen: Braun entspricht gesundem Holz und Blau einer Höhlung. Grün und Rosa liegen dazwischen. Die schwarze Linie in der Grafik weist auf eine ungewöhnlich schnelle Schallaufzeit hin, obwohl sich aus den Werten der anderen Sensoren für diesen Bereich eher eine Höhlung ergibt (grüne und rosa Farben). Außerdem befand sich dort eine deutlich sichtbare Öffnung. Es lag an der alten Eisenstange, die dieses Artefakt verursacht hatte! Um ein wirklichkeitsnahes Bild zu erhalten, wurden die Ergebnisse zwischen diesem Sensorpaar herausgenommen.

zurück zum Tagebuch